Liebe Leser, liebe Freunde, liebe Vereinsmitglieder,
unser Verein kann auf eine langjährige Geschichte zurückblicken.
Vereinschronik 1950 – 2010
Im Jahr 1950 finden wir den Ursprung des heutigen Vereins.
Am 24.September 1950 trafen sich die folgenden Sportfreunde im Vereinslokal „Brandhorst“ in Farge:
Hans Radtke Theodor Brandhorst Johann Onken Hugo Staats Alfred Furgol Karl Olerenz Paul Hamann Georg Kloselinski Josef Patzolt Kurt Bartzo
Ihr gemeinsames Hobby, das Angeln und die Natur, hatte sie hier zusammengeführt. Sie gründeten an diesem denkwürdigen Tag den heutigen Sportfischer Farge-Rekum e.V..
Der neu gegründete Verein schloss sich als kooperative Angelabteilung dem TuS Farge-Rekum e.V. an, Kurt Friedrichs war als Vertreter des Farger Sportvereins eingeladen und verfolgte die Gründungsversammlung mit großer Aufmerksamkeit.
Der Farger Sportverein bot somit 1950 die Sparten Fußball, Turnen und Handball sowie Angeln an.
Am selbigen Tage traten noch Amandus Köppner, Alfred Gogrefe und Hans Hamann dem Verein bei, so zählte man am Gründungstage bereits 13 Mitglieder, Ende 1950 sollten es dann 15 Vereinsmitglieder sein.
Zum Gründungsvorsitzenden wählten die Gründer Hans Radtke, der den Verein bis 1954 führten.
Über das Ende der Gründungsversammlung sowie den Feierlichkeiten danach gibt es leider keine gesicherten Überlieferungen, sicherlich wurde aber ein kleines Faß aufgemacht oder ging man einfach angeln?!
Der Jahresbeitrag betrug 50 Pfennig, Neuaufnahmen zahlten zusätzlich eine einmalige Schreibgebühr in Höhe von ebenfalls 50 Pfennig!
Kinder und Jugendliche, damals Nachwuchsangler genannt, waren beitragsfrei, lediglich für Versicherung und dem Jahresfischereischein mußte eine geringe Gebühr entrichtet werden.
1951
Folgender Bericht fand sich in diesem Jahr:
Der Verein zeigte sich 1950 für das Anangeln in Bremen-Nord verantwortlich, zu dem die Vereine SAV, Blumenthal und Farge-Rekum eingeladen hatten. Geangelt wurde damals mit einer Rute auf Friedfisch an der Weser zwischen Fähre Farge und Bunker Valentin, als Köder fanden Würmer und Teig Verwendung.
Das ist der Beweis, es geht auch ohne Maden!
Es trafen sich 80 Angelkameraden aus Bremen, Stuhr, Delmenhorst, Vegesack, Blumenthal und Farge, geangelt wurde bei freier Platzwahl 5 Stunden, der Mensch hatte in diesen Jahren eben noch Zeit und Ruhe!
In den alten Unterlagen tauchte eine weitere interessante Einladung auf, die man vielleicht als Anregung in das heutige Vereinsleben einbringen sollte.
– Pflichtversammlung –
Aus einem dieser Protokolle geht hervor, daß der Verein im Jahr 1951 bereits 32 Mitglieder hatte, eine beachtliche Steigerung gegenüber dem Gründungsjahr.
1952
Eine für Angler eher untypische Aktivität konnte noch entdeckt werden:
Die Angler nahmen am Erntedankfest mit einem Wagen und einer Wanne – mit oder ohne Fische – war nicht feststellbar, teil!
Da der Verein inzwischen eine für die damalige Zeit recht beachtliche Größe erreicht hatte, kam zwangsläufig der Gedanke eigener Gewässer auf. Bisher fischten die Angler nur in der Weser.
Für eine erste Pachtung kam die Brake in Stellerbruch ins Gespräch, die sich dann jedoch als ungeeignet herausstellte.
Ein Teil der Westergate fand jetzt das Interesse der Vereinsführung. Bis zum ersten eigenen Gewässer sollten jedoch noch einige Jahre vergehen.
Erstmalig in der Vereinsgeschichte beschloß man eine Aufnahmegebühr von 2 DM.
1953
1953 wird der Name Rudolf Ehlert erstmalig als Kassenprüfer in der Geschichte des Vereins erwähnt. Rudi, wie sie ihn alle nannten und er auch in dieser Chronik heißen soll, trug wesentlich für die Entwicklung und die Zukunft des Vereins bei.
Wir werden noch von ihm lesen. Als ich mit meinen 16 Jahren 1975 dem Verein beitrat, zeigte mir Rudi erst einmal wie ich angeln müßte! Kaum zu glauben, aber ich fing an diesem Abend meinen ersten Aal von immerhin 300gramm in den Vereinsteichen.
Das Jahr 1953 schloß der Verein mit einem plus von 285,41 DM ab.
1954
Bei einem vom Sportfischerverein Unterweser e.V. Bremerhaven durchgeführten Angeln gab es einen Ehrenpreis!
Originaltext der Einladung: Bei gefangenen Wollhandkrabben rechte Schere zur Waage bringen,
für die meisten gefangenen Krabben stiftet Unterweser einen Extrapreis!
Auf der Jahreshauptversammlung fordern die Mitglieder mit Nachdruck die Pachtung eines eigenen Gewässers, es kommt zu einer ersten leisen Kritik am Vorstand. Das Problem der Gewässerverschmutzung, hier der Weser, tauchte 1954 erstmalig in den Vereinsunterlagen auf. Aus einem Schreiben des Landesverbandes an die Mitgliedsvereine geht folgendes hervor: „Nach bekanntwerden von Fischsterben, wie im alten Weserarm durch Einleitung von Schmutzwasser geschehen, sind sofort mehrere Wasserproben zu entnehmen, es darf kein Luftraum in der Flasche verbleiben. Vom Gewässergrund sind ebenfalls Proben zu nehmen, hier leistet ein Stein und ein Bindfaden an der Flasche wertvolle Hilfe, die Flaschen sind mit einem Korken leicht zu verschließen. Tote Fische sind beim veterin.-ärztl. Laboratorium im Schlachthof und die Wasserproben beim Chemiker abzugeben.“
Wir können hier feststellen, daß die Angler bereits vor fast 50 Jahren Umweltprobleme erkannten und versuchten diese zu verhindern, es fehlte sicherlich noch an den geeigneten Untersuchungsmethoden. Im Jahre 1954 wurde die Mitgliedschaft im VDSF angestrebt, es konnte leider nicht genau ermittelt werden, ob die Aufnahme noch 1954 oder erst 1955 erfolgte, im Bremer Sportfischer Verband war man bereits Mitglied.
1955
Auf der Jahreshauptversammlung kommt es zu einer Umbildung des Vorstandes.
Zur Wahl des 1.Vorsitzenden stellten sich gleich 4 Sportkameraden. Es ist also eine gewisse Uneinigkeit im Verein zu vermuten, die vielleicht in der noch nicht erfolgten Pachtung eines Gewässers zu suchen ist. Bei der folgenden Abstimmung wurde Theodor Brandhorst mit 10 Stimmen zum neuen 1.Vorsitzenden gewählt, die Mitbewerber Radtke erhielten 4, Furgol 3 und Schellin 1 Stimme.
Heinz Schellin wurde neuer Schatzmeister und Hugo Staats, bereits seit dem Gründungsjahr 1950 Schriftwart sollte noch bis 1961 im Amt bleiben.
Beruhigt und gestärkt konnte der neue Vorstand nun die künftigen Aufgaben in Angriff nehmen. Die Versammlung forderte ganz klar ein eigenes Gewässer, worüber der Verein bereits seit 4 Jahren diskutierte und nach suchte. In diesem Jahr erhielt der Verein einen Zuschuß aus Toto- und Lottomitteln in Höhe von 100,-DM, hiervon wurde ein Boot für die Jugendgruppe gekauft.
1956
Nach nur einjähriger Amtszeit des neugewählten Vorstandes war es soweit, der Verein pachtete sein erstes Gewässer. Am 27.Oktober 1956 konnte mit dem Landwirt Adonius Knübel ein Pachtvertrag geschlossen werden. Er umfaßte den Flutgraben vom Hohen Keg an bis einschl. Sieltief bis zur Mündung in die kleine Weser, sowie das Kirchenfleeth und Vichsteigfleeth, die Jahrespacht betrug 50,-DM!
1957-1960
Der Monatsbeitrag betrug jetzt 75 Pfennig, Jugendliche zahlten die Hälfte.
Die Mitgliederzahlen bewegten sich in den folgenden Jahren bei ca. 40 Senioren und 6 Junioren. Die bereits 1951 ins Gespräch gekommene Stellerbrucher Brake wurde zusätzlich für 50,-DM gepachtet, der Verein hatte jetzt endlich genügend Gewässser. 1959 wählte man Rudi Ehlert zum Schatzmeister. Rudi übte dieses Amt bis 1961 aus.
Stellerbruch um 1958
1961-1962
Im Jahre 1961 wurde unser heutiger Teich 1 ausgebaggert, der Kleiboden fand für den Deichschutz Verwendung.
Diese ausgebaggerte Lehmkuhle mit einer Größe von fast 12.000 qm und auch noch Innendeich gelegen, fand sehr schnell das Interesse der Angler.
Im Jahr 1962 wurde Rudolph Ehlert zum 1.Vorsitzenden und Hugo Staats zum 2.Vorsitzenden gewählt.
H.Meinerts erklärte sich als Schriftführer und H.Thesing als Schatzmeister bereit.
Gerade Rudi prägte mit seinem Engagement in den Jahren seiner aktiven Amtszeit bis 1969 nachhaltig den Verein, ebenso der neugewählte Kassierer H.Thesing, der die Kasse bis ins Jahr 1974 führte. Beide brachten Ideen und Beständigkeit unter die Sportfischer und fanden zahlreiche Unterstützung bei den Mitgliedern, wenn es um handwerkliche und andere Arbeiten ging.
Insbesondere Rudi ist es zu verdanken, daß am 1.Mai 1962 ein Pachtvertrag mit dem Deich- und Sielverband Rekum als Eigentümer, vertreten durch Herrn Jachens, über die bereits erwähnte Lehmkuhle abgeschlossen werden konnte. Der Vertrag lief über 12 Jahre, der jährliche Pachtzins betrug 200,-DM. Dieser Vertrag war der zweite große Schritt in der 50-jährigen Geschichte, wenn man die Vereinsgründung als ersten Schritt betrachtet!
Teich 1 ist noch heute durch uns vom Deich- und Sielverband gepachtet und das Verhältnis zum Verband kann durchaus als freundschaftlich und kameradschaftlich bezeichnet werden und man setzt auch weiterhin auf eine gemeinsame Zusammenarbeit. In den folgenden Jahren leisteten die Vereinsmitglieder unzählige Arbeitstunden am Gewässer ab. Aus der Lehmkuhle wurde ein wunderschönes Gewässer.
Am Ufer entstand ein kleiner Weg, daneben pflanzte man unzählige kleine Bäume und Büsche an, die Uferzonen erhielten Schilf, Binsen usw..
Bereits im zweitem Jahr stellten sich die ersten Wasservögel, Kleinstlebewesen am und im Wasser ein und die ersten Bodenbrüter nutzen die kleinen sprießenden Bäume als Schutzgelegenheiten. Da der Teich inmitten der Wiesen und Weiden liegt, lockt er durch seine Grünzonen eine Vielzahl von Tieren und Vögeln an, damals wie heute üben die Angler aktiven Tier- und Naturschutz aus. Solche Beispiele zeigen immer wieder auf, daß eine vernünftige und gemeinsame Nutzung der Natur von Mensch und Tier möglich und unbedenklich ist, wenn bestimmte Regeln und Vernunft eingehalten werden. Der ehemalige Bürgermeister von Bremen Hans Koschnik schrieb bereits 1983 in seinem Grußwort an den Bremer Sportfischer-Verein Bremen e.V. aus Anlaß seines 75-jährigen Bestehen folgendes:
Zitat: „ bevor das Thema Umweltschutz in die öffentliche Diskussion rückte, haben Sportfischer durch ihre Initiativen dafür gesorgt, Bäche, Flüsse, Teiche und Seen einschließlich deren Ufer zu schützen.“
Dieser Satz, vor fast 20Jahren durch die Hand eines verdienten und anerkannten Politikers geschrieben, hat heute noch genauso Bestand und wie man so schön sagt: „uns Anglern aus der Seele gesprochen“.
1963-1964
Die Vereinsmitglieder entwickelten jetzt richtigen Tatendrang, es ging Schlag auf Schlag. Eine Schutz- und Gerätehütte sollte am Gewässer errichtet werden. Rudi setzte sich bei den Behörden und Ämtern unermüdlich für eine Baugenehmigung ein.
Aber der Verein benötigte nicht nur eine Genehmigung, sondern auch dringend finanzielle Hilfe, um das Projekt verwirklichen zu können.
R.Ehlert erhielt am 25.September 1964 als Vertreter des Vereins vom Landkreis Osterholz, Abteilung Bauaufsicht, die Genehmigung, eine Schutz- und Gerätehütte zu errichten. Die erste große Hürde war bewältigt. Das Eigenkapital wurde „zusammengekratzt“. Vom Landessportbund und dem heutigem Sportamt erhielt der Verein Darlehen, ohne die das geplante Projekt nicht hätte verwirklicht werden können.
Der Sprecher der Deputation für Leibesübungen im Sportamt, Fritz Piaskowski, half der kleinen Anglergruppe mit „Rat und Tat“ bei der Umsetzung ihrer ehrgeizigen Ziele. An dieser Stelle muß nochmals ein Dank an die Behörden, Verbände und die Politik gerichtet werden, ohne deren Unterstützung Vereine damals wie heute solche Projekte, die ja der Allgemeinheit und besonders auch der Jugend zugute kommen, nicht verwirklichen können! Wir, die gemeinnützigen Vereine, mit ihren unzähligen ehrenamtlichen Helfern, die tagtäglich uneigennützig ihre Freizeit und Energie für das Gemeinwohl zur Verfügung stellen, hoffen, daß es auch in Zukunft trotz immer schlechter werdender Haushaltskassen noch Unterstützung aus der Politik geben wird! Ansonsten werden viele gemeinnützige Vereine mittelfristig in ihrer Existenz bedroht sein!
Der Bau begann mit dem 1.Arbeitsdienst am 10.August 1964 um 8.00 Uhr, 4 Wochen vor der offiziellen Baugenehmigung, auch damals war man der
Zeit immer voraus. Die Vereinsmitglieder leisteten in den nächsten Monaten unzählige Arbeitsstunden am Gewässer, bei dem einen oder anderen soll der Haussegen schon schief gehangen haben. Stellvertretend für alle Beteiligten seien hier die Namen R.Ehlert, H.Staats, H.Meinerts, H.Thesing, G.Baldschun, A.Baldschun, G.Miloch, A.Duda, F.Grabis und H.Radtke genannt, ohne dabei die Leistungen der Nichtgenannten schmälern zu wollen.
Der Bau des Schutz- und Geräteraumes wurde Ende 1966 vollständig abgeschlossen und mit der Bauabnahme am 18.Januar 1967 besiegelt.
Die Vereinsmitglieder konnten jetzt auch mal wieder Angeln gehen.
1965
Der Verein mit seinen jetzt 60 Mitgliedern stand vor einem erfolgreichen Jahr. Das erste Vereinsjubiläum stand bevor und der damalige Schriftführer
Harald Meinerts schrieb aus diesem Anlass folgende Gedanken nieder:
15 Jahre Sportangeln: „Der Fischfang ist so alt wie die Menschheit selber. Nur eines hat sich im Laufe der Zeit geändert. Heute ist es keine Notwendigkeit mehr mit dem Speer den Lebensunterhalt zu fangen, heute versorgt eine gewaltige Fischereiflotte alle Feinschmecker, die den Fisch als Bereicherung des Küchenzettels sehen. Und so kann man, mit geringen Einschränkungen sagen, aus dem Beruf des Fischers hat sich im Zuge der Industrialisierung eine Sportart entwickelt. Wenn man die Entwicklung dieser Sportart einmal näher betrachtet und dabei berücksichtigt, daß im Raum Farge-Rekum viele Berufsfischer ansässig waren, kann man es als traditionsverbunden ansehen, wenn sich am 24.09.1950 einige Sportfreunde zusammengefunden haben um das Metier der Berufsfischer auch hier in der näheren Umgebung als Sport fortleben zu lassen…“.
Durch die schwere Hochwasserkatastrophe von 1962 erkannte man in Norddeutschland die Notwendigkeit, die vorhandenen Deich zu erhöhen und zu verstärken. Die Sturmfluten liefen immer höher auf, teilweise eine Folge der Flußvertiefungen und der Eindeichung der Flüsse, ein Ende war hier noch nicht abzusehen. Der Fluß konnte sich bei Sturmfluten nicht mehr so ausbreiten und stieg somit einfach in seinem Bett höher an.
Diese Problematik erkannte man zwar in den 60er Jahren, aber ein umdenken mit praktischen Umsetzungen begann erst in den 90er Jahren, nachdem der Rhein mehrmals erheblich über seine Ufer getreten war, die Schäden und Einzelschicksale waren erheblich.
Für den Deichbau findet hauptsächlich Kleiboden als natürliches Baumaterial Verwendung.
Entlang den vorhandenen Deichen entstanden aufgrund der kurzen Transportwege und idealer Bodenverhältnissen zahlreiche neue Kuhlen.
Eine Lehmkuhle entstand direkt neben den bereits gepachteten Teich 1. Die Angler überlegten nicht lange und einigten sich schnell mit dem Eigentümer Herrn Ingobert Tietjen, den neu entstandenen Teich mit einer Größe von ca. 13500qm ab dem 1.Oktober 1965 für 20Jahre zu pachten.
Der Pachtzins betrug damals 300,-DM. Der Verein war somit in der glücklichen Lage, jetzt zwei direkt nebeneinander gelegene Gewässer mit einer Gesamtgröße von ca. 25000qm zu besitzen.
1966-1974
Für die nächsten Jahre standen dem Verein jetzt hervorragende Angelgewässer zur Verfügung.
Die Mühen der letzten 15Jahre mit der Vereinsgründung hatten sich wirklich gelohnt.
Das Anglerheim war komplett fertig, die Gewässer lagen in Rekum/ Neuenkirchen
Ideal für die Vereinsmitglieder, welche hauptsächlich im Raum Farge-Rekum, Neuenkirchen und Schwanewede wohnhaft waren.
Man begann jetzt intensiv damit, die Anlagen zu bepflanzen. Es entstand ein herrliches Biotop für alle Pflanzen und Tiere der Umgebung, aber auch für den Mensch. Durch gezielten und wohlüberlegten Fischbesatz konnte ein sehr guter Fischbestand in diese noch jungen Gewässer erreicht werden.
Schleie, Hecht und Zander sowie der Weißfischbestand wuchsen sehr guten ab und die ersten Zuchterfolge stellten sich auch sehr schnell ein.
Dies zeugte für die gute Qualität und ein ausreichendes natürliches Nahrungsangebot in den noch sehr jungen Gewässern.
In den nächsten Jahren gab es nichts außergewöhnliches zu berichten.
Die Vereinsmitglieder pflegten und hegten ihre Vereinsgewässer und gingen ihrem Hobby wieder etwas mehr nach.
Die Mitgliederzahlen bewegten sich relativ konstant bei ca. 80 – 90 Senioren und ca. 20 – 30 Junioren.
Es wurden viele Fahrten zu befreundeten Vereinen zum An- und Abangeln unternommen, Namen wie Jürgen Furgol und Günther Baldschun tauchten hier oft auf, auch als Vereinsmeister.
Im Jahr 1970 gab Rudolph Ehlert aus Altersgründen das Amt des 1.Vorsitzenden ab, Heinz Schellin wurde für die nächsten 4 Jahre sein Nachfolger.
Rudi hat in seiner 8jährigen Amtszeit sehr viel für den Verein getan und auch erreicht, man denke nur an die Pachtung der beiden Teiche und dem Bau des Anglerheimes, dieses sind noch heute wichtige Stützpfeiler des Vereins, vor 35 Jahren errichtet. Danke Rudi!
Georg Miloch, bereits mit handwerklichen Geschick aktiv am Bau des Anglerheimes beteiligt, übernahm 1970/ 71 das Amt des 2.Vorsitzenden.
In den folgenden Jahren tauchten einige neue Namen im Vorstand auf. Günther Schäfer war von 1970-1979 1.Gewässerwart und Wilfried Müller
1970-1976 1.Jugendwart und anschließend bis 1983 1.Gewässerwart.
Diese beiden Sportfreunde kümmerten sich maßgeblich mit um die Vereinsanlagen und leisteten so manche Stunde Arbeitsdienst zusätzlich.
In den Jahren nach Rudi zeichneten sich mehrere Veränderungen im Vorstand ab.
1974 –75 wählten die Vereinsmitglieder Jürgen Furgol zum 1.Vorsitzenden und Dieter Walkowiak zum 2.Vorsitzenden, Günther Baldschun übernahm bis 1977 die Aufgabe des Angelwartes. Horst Thesing beendete 1974 seine 13jährige Amtszeit als Schatzmeister, er hatte in diesen Jahren die Vereinskasse hervorragend geführt und wurde hierfür auch entsprechend geehrt.
1975
Die ersten 25Jahre Vereinsgeschichte waren erfolgreich geschafft. Der Verein blickte zufrieden auf die Vergangenheit zurück und feierte ein klein wenig. Am 24.September 1975 fand man sich im neuen Vereinsheim des Turn- und Sportvereins Farge-Rekum zu einem Festkommers ein.
Hier konnte der 1.Vorsitzende Jürgen Furgol einige besonders verdiente Vereinsmitglieder auszeichnen, unter anderem das Gründungsmitglied
Hans Hamann und den Gründungsvorsitzenden Hans Radtke.
Am Sonntag folgte dann ein gemütliches Gemeinschaftsangeln mit einigen befreundeten Vereinen an den Teichen in Rekum bei Würstchen und Bier statt. Die Angelsaison und das Jubiläumsjahr fanden ihren erfolgreichen Ausklang mit dem Anglerball am 8.November im „Rekumer Hof“.
von links:
das Gründungsmitglied Hans Hamann
der Gründungsvorsitzende Hans Radtke
der 1.Vorsitzende Jürgen Furgol
im Hintergrund Alfred Duda und Fritz Grabis
1976-2010
Im Jubiläumsjahr erklärte der 1.Vorsitzende J.Furgol seinen Rücktritt als 1.Vorsitzender, ein Nachfolger mußte gefunden werden.
Alfred Baldschun wurde bereits 1975 als neuer Schatzmeister gewählt und sollte die Vereinskasse bis ins Jahr 1987 hervorragend führen.
Zum neuen 1.Vorsitzenden wählte die Jahreshauptversammlung Dieter Walkowiak und zum Stellvertreter F.Cichowski. Der neu gewählte Vorstand blieb jedoch nur für 2 Jahre im Amt, dann übernahm Dietmar Köller bis 1979 das Amt des 1.Vorsitzenden und D.Walkowiak wurde 2.Vorsitzender.
In den Jahren nach dem „Silbernen Jubiläum“ war einige Bewegung in den Vorstand gekommen, es fehlte an Beständigkeit.
Es gab in diesen und den nächsten Jahren einige neue Gesichter im Vorstand, erfreulicherweise aus der eigenen Jugendgruppe an die Vorstandsarbeit herangewachsen und größtenteils noch heute aktiv für den Verein tätig. In den Jahren 1974 bis 1978 übte Günther Baldschun das Amt des Angelwartes aus, 1978/ 79 wurde Harald Wiegand sein Nachfolger und übernahm 1979 noch zusätzlich das Amt des 1.Schriftführers.
Axel Stolz kam als neuer Jugendwart 1978/ 79 in den Vorstand.
1980-2010
In den vergangenen Jahren fasste man den Entschluß, die kooperative Verbindung zum Farger Sportverein zu lösen und einen eigenen Verein zu gründen. Leider fehlte es bisher an der Umsetzung dieser Idee, worunter der Verein auch litt. Dieser Schritt war inzwischen für die Zukunft des Vereins von entscheidender Bedeutung. Am 18.April 1980 trat der bisherige 1.Vorsitzende D.Köller zurück und es begann ein neuer wichtiger Abschnitt für den Verein. Der bisherige 2.Vorsitzende lud am 9.Mai 1980 zu einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung ein.
Einstimmig wählte die Versammlung Erhard Westphal zum 1.Vorsitzenden und Harald Wiegand zum 2.Vorsitzenden.
Westphal und Wiegand hatten in der wenigen Zeit vor der außerordentlichen Jahreshauptversammlung bereits Fleißarbeit geleistet.
Die neu gewählten Vorsitzenden legten der Versammlung einen Entwurf einer neuen Satzung vor, die maßgeblich von Erhard Westphal erarbeitet worden war. Die Satzung erfüllte alle Zwecke um einen eingetragenen Verein zu gründen.
Die Jahreshauptversammlung beschloß an diesem denkwürdigen Tage die neue Satzung und beauftragte E.Westphal und H.Wiegand den Verein beim Amtsgericht eintragen zu lassen.
Am 31.Juli 1980 war es bereits soweit, der Sportfischer Farge-Rekum e.V. wurde unter dem Vereinsregisterzeichen VR 225 beim Amtsgericht Blumenthal eingetragen. Vom Farger Sportverein hatte man sich freundschaftlich gelöst und die jahrelange Verbundenheit währt noch heute.
Im Jahr 1980 erfolgte noch die Aufnahme im Bremer Sportfischer-Verband und 1981 im Verband Deutscher Sportfischer.
Westphal und Wiegand beschränkten ihre Tätigkeiten in den nächsten Jahren nicht nur auf den Verein, sondern wurden im Landesverband ebenfalls tätig. Erhard Westphal übernahm dort das Amt des 2.Gewässerwartes und wurde dann 1984 bis heute 1.Gewässerwart, gab dafür aber leider die Vereinsarbeit auf. Durch die neue Satzung und die Gründung des eingetragenen Vereins hat Erhard maßgebliche zum Erfolg des Vereins beigetragen.
Harald Wiegand wurde Schriftführer und Pressewart im Verband, gab diese Ämter später jedoch auf, um sich weiter der Vereinsarbeit ausreichend widmen zu können. Der bisherige 1.Vorsitzende Erhard Westphal gab sein Amt 1985 auf, nachdem er den Verein maßgeblich in die Selbstständigkeit geführt hatte. Er engagierte sich die nächsten Jahre sehr stark im Landesfischereiverband Bremen e.V. als Gewässerwart. Wir möchten an dieser Stelle Erhard danken, dass er diesen wichtigen Meilenstein als eingetragenen Verein gelegt hat. Neuer 1.Vorsitzender wurde im Jahr 1985 Günther Poveleit, weiterhin begleitet vom Harald Wiegand als 2.Vorsitzenden. Der neue Vorstand bekam sofort ein neues Problem auf den Tisch!
Der bisherige Verpächter von Teich 2 wollte umgehend seinen Teich verkaufen.
Schlimmer noch, er kündigte uns den Pachtvertrag mit der Begründung, wir wären nicht mehr Vertragspartner, da sich unser Verein neu gegründet hat und wir einen neuen Namen hätten. Er erkannte uns nicht als Rechtsnachfolger der damaligen Angelabteilung an.
Jetzt war guter Rat teuer. Wir hatten keine großen Rücklagen und waren absolut nicht in der Lage den Teich sofort zu kaufen, waren aber bereit alles zu versuchen, die Finanzierung für 1987 sicher zu stellen. Nach einigen Gesprächen schafften wir es, den Eigentümer davon zu überzeugen,
dass wir den Teich in 3 Jahren kaufen könnten und wollten. Wir schlossen mit ihm einen verbindlichen Vorvertrag ab.
Die 3 Jahre waren hart, unser Ziel war, 30.000 DM Eigenkapital aufzutreiben, also sparten wir beim Fischbesatz usw., alle erwachsenen Mitglieder zahlten eine über 3 Jahre verteilte verlorenen Umlage für den Kauf in Höhe von 300,-DM.
Wir kalkulierten mit sinkenden Mitgliederzahlen aufgrund der Umlage und rechneten sehr viel hin und her, denn das Risiko war nicht ganz ohne, sollte aber möglichst gering und verantwortbar sein. Wir bekamen ein zinsloses Darlehen vom Sportamt Bremen über 10Jahre und vom LSB ein Spofa-Darlehen über 5 Jahre. Der fehlende Betrag wurde dann über die Sparkasse in Bremen finanziert. Das war auch nicht so einfach, eine Bank von einem Teichkauf eines kleinen Vereins zu überzeugen, aber unser Finanzierungsmodell war wohl doch sehr solide aufgestellt und hat die Sparkasse letztendlich überzeugt. 1987 war es dann soweit, der Kaufvertrag wurde unterschrieben und der Teich kostete uns 78.000 DM!
Ein stolzer Preis für unseren kleinen Verein. Die Finanzierung und Planung funktionierte, wie wir uns das vorgestellt hatten, auch wenn die ersten 5 Jahre sehr hart waren. An dieser Stelle möchten wir allen Vereinsmitgliedern danken, die die ganze Zeit dem Verein die Treue gehalten haben sowie ihn auch durch die Umlagen finanziell unterstützt und dem Vorstand die notwendige Rückendeckung gegeben haben, um dieses gewagte Projekt zu verwirklichen.
Heute ist der Teich vollständig bezahlt und wir besitzen ein wunderschönes Gelände
von ca. 13.500 m², umgerechnet auf die Mitgliederzahlen besitzt jedes Mitglied heute
ca. 110m² Land.
Darauf sind wir sehr stolz!
Wir wünschen allen Vereinsmitgliedern und dem Verein
weiterhin alles Gute und viel Petri Heil
Unser Motto:
„Wir sind ein kleiner, aber feiner Verein“
1950 bis 2010
http://www.sportfischer-farge-rekum.de
Fortzetzung folgt…………..2010 bis………………………………………………….